Robert Dietrich bei Flugzeugabsturz gestorben

SID
Eishockey-Nationalspieler Robert Dietrich kam bei einem Flugzeugabsturz ums Leben
© Getty

Das Team des deutschen Eishockey-Nationalspielers Robert Dietrich, Lokomotive Jaroslawl, ist am Mittwoch in Russland mit dem Flugzeug abgestürzt. Unter den zahlreichen Toten befindet sich auch der Deutsche.

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Die Eishockey-Welt steht unter Schock, Robert Dietrich ist bei dem Flugzeugabsturz 240 Kilometer nordöstlich von Moskau ums Leben gekommen. Das bestätigte der geschäftsführende Direktor des Klubs Lokomotive Jaroslawl, Jewgeni Tschujew, am Mittwochabend auf Anfrage von "dapd".

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Der 25-Jährige befand sich mit dem kompletten Team des russischen Ex-Meisters Lokomotive Jaroslawl an Bord des Flugzeugs, das am Mittwochmittag nördlich von Moskau abstürzte.

Dem russischen Gesundheitsministerium zufolge starben 43 Menschen, zwei Personen sollen den Absturz der Chartermaschine überlebt haben: der Spieler Alexander Galimow und ein Bordingenieur. Ihr Zustand ist nach wie vor kritisch.

Rettungskräfte haben mittlerweile alle 43 Opfer der Tragödie geborgen. Unter ihnen befand sich auch Dietrich. Das russische Ministerium für Zivilschutz teilte am Donnerstagmorgen mit, Taucher seien insgesamt 30-mal in die Wolga gestiegen, um Tote zu bergen.

 

DEB-Verantwortliche unter Schock

"Das ist auf jeden Fall eine wahnsinnige Tragödie für uns alle, das ist unfassbar", sagte Franz Reindl, der Sportdirektor des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB).

Die Maschine vom Typ Yak-42 der Charterflug-Gesellschaft Yak Air Service war laut Angaben der russischen Nachrichten-Agentur Ria Nowosti um 16 Uhr Ortszeit (14.00 Uhr MESZ) kurz nach dem Start von Jaroslawls Flughafen Tunoschna abgestürzt und in Flammen aufgegangen.

"Leichenteile der Passagiere sind in der Wolga gefunden worden, in die Teile des Flugzeugrumpfes gestürzt sind", zitiert die Agentur einen Polizeisprecher. Robert Dietrich ist gebürtiger Kasache, er absolvierte bei der Weltmeisterschaft 2010 in Deutschland neun Spiele für die Gastgeber.

In der Deutschen Eishockey Liga (DEL) spielte er für die Straubing Tigers, die Düsseldorfer EG und Adler Mannheim, wo er im Sommer seinen bis 2013 gültigen Vertrag auflöste, um für Jaroslawl in der Eliteklasse Kontinental Hockey League (KHL) zu spielen.

Dietrich kehrte 2010 nach Deutschland zurück

Dietrich hatte die Jugendabteilungen bei seinem Heimatverein ESV Kaufbeuren durchlaufen, bevor er 2002 zu den Junioren der Adler Mannheim wechselte.

Über die Stationen EC Peiting, ETC Crimmitschau und Straubing Tigers landete er 2006 bei der Düsseldorfer EG, bei der ihm der Durchbruch in der DEL gelang. Er zeigte derart beeindruckende Leistungen, dass auch die Scouts aus der NHL auf ihn aufmerksam wurden.

2008 wechselte Dietrich zu den Nashville Predators, schaffte dort aber nicht den Sprung in die erste Mannschaft. Im Sommer 2010 kehrte er nach Deutschland zurück und wurde Leistungsträger in Mannheim.

In 48 Spielen sammelte der Verteidiger 20 Punkte (3 Tore, 17 Vorlagen). Nach einem gescheiterten Nordamerika-Engagement war das Russland-Abenteuer sein zweiter Versuch, international Fuß zu fassen.

Viele NHL-Stars im Kader

An Bord der Chartermaschine sollen sich 37 Passagiere und acht Crew-Mitglieder befunden haben. Das Team war auf dem Weg zum Eröffnungsspiel der KHL ins weißrussische Minsk. Der gerettete Spieler Galimow soll unter anderem schwere Verbrennungen erlitten haben und bereits operiert worden sein.

Zum Team gehören auch Pavol Demitra (Slowakei), dreimaliger NHL-Allstar, Schwedens Olympiasieger Stevan Liv und der tschechische Weltmeister von 2010, Karel Rachunek. Weitere große Namen im Kader sind Josef Vasicek, Ruslan Salei und Karlis Skrastins.