Es war so knapp. Nachdem Bamberg ein offensiv schwaches zweites Viertel hingelegt hatte, war den Fans in Instanbul der weitere Verlauf der Partie eigentlich klar. Doch Brose spielte nicht mit. Die Mannen aus Freak City kämpften sich vorbildlich zurück, am Ende sollte es aber nicht zum Überraschungserfolg reichen.
Darius Miller war mit 17 Punkten (5/9 FG) Topscorer der Gäste, Nicolo Melli glänze am Brett (5 Punkte, 12 Rebounds). Daniel Theis steuerte 13 Zähler und 5 Boards bei, während Fabien Causeur und Maodo Lo bei ihren Debüts in der höchsten europäischen Spielklasse blass blieben.
Die Besten auf Seiten der Türken waren Bogdan Bogdanovic (18 Punkte, 6/9 FG) und Epke Udoh (10 Punkte, 7 Rebounds).
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Vor dem Tip-Off: Nach der überraschenden Auftaktpleite von Fener in der türkischen Liga stellte Coach Zeljko Obradovic um. Neben Bogdan Bogdanovic, Epke Udoh, und Bobby Dixon starteten dieses Mal Jan Vesely und James Nunnally. Bamberg hält mit Nikos Zisis, Neuzugang Fabien Causeur, Darius Miller, Nicolo Melli und Vladimir Veremeenko dagegen.
1. Viertel: Beide Teams starteten heiß und tankten durch einige gute Aktionen im Halfcourt früh Selbstvertrauen. Sowohl Fener als auch Bamberg überzeugten mit gutem Teamplay. Vor allem Miller (7 Punkte) war der Grund, weshalb Bamberg mit einer 22:18-Führung in die zweiten zehn Minuten ging.
2. Viertel: Brose leistete sich in der Offensive ein paar kleine Fehler - und schon war die Führung dahin (30:33). Das Team von Andrea Trinchieri kam zudem ein ums andere Mal in der Defensive zu spät, weshalb oft nur das Foul helfen konnte. Der zweite Dreier von Patrick Heckmann nahm den Türken zwar ein wenig das Momentum, dennoch brachten sie einen kleinen Vorsprung (36:33) mit in die Kabine.
3. Viertel: Bamberg startete gut in die zweite Hälfte und kämpfte, auch wenn nicht alles fallen wollte. Miller konterte einige gute Plays von Pero Antic und brachte den Gästen die Führung zurück. Das schien ein Weckruf für Fener zu sein, die in der Folge einen 10:3-Run hinlegten. Brose versuchte, es nun ein wenig von draußen zu erzwingen, doch mit dem Longball kamen die Franken kaum zu Punkten (7/26 Dreier).
4. Viertel: Dank guter Defense kam Bamberg zurück ins Spiel. Feners Polster schmolz, bis Bamberg eineinhalb Minuten vor dem Ende durch drei Freiwürfe von Miller wieder in Front ging. Zuvor hatte Daniel Theis Vesely mit der Aktion des Spiels beim Dunk mustergültig abgeräumt. Antic verwandelte zwei Freebis zur erneuten Fener-Führung, Janis Strelnieks und Melli vergaben die beiden Würfe zum Sieg. Fenerbahce gewinnt mit 66:67.
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Der Star des Spiels: Bogdan Bogdanovic. Der Serbe übernahm im dritten Viertel die Initiative bei Fener und sorgte für den entscheidenden Run. War stets unter Kontrolle und agierte äußerst effizient. Seine 18 Punkte dekorierte er mit 2 Rebounds und 3 Assists.
Der Flop des Spiels: Fabien Causeur. Der Neuzugang im Dress der Franken wirkte wie ein Fremdkörper im Bamberger Spiel. Wurde aber auch von seinen Kollegen selten eingebunden geschweigenden in Szene gesetzt. In 22 Minuten kam er auf 4 Punkte, 1 Rebound und 1 Steal und 2 Turnover.
Das fiel auf:
- Maodo Lo kam lediglich knapp vier Minuten zum Einsatz, am Ende des zweiten Viertels holte er sich zudem einen Einlauf von Trinchieri ab. Der Coach war überhaupt nicht zufrieden damit, wie der DBB-Spielmacher den letzten Angriff der Halbzeit orchestrierte. Danach ward er auf dem Feld nicht mehr gesehen.
- Fener hatte zu Beginn Probleme in der Zone. Die Bamberger hatten Glück, dass die Hausherren die ein oder andere Fahrkarte warfen. Die Halbzeit-Quote von 8/22 bei Treffern in und um die Zone sank zum Ende sogar noch auf 35 Prozent.
- Jan Vesely erwischte einen rabenschwarzen Tag. Er traf überhaupt nichts aus dem Feld (2/10 FG) und ließ sich von Theis in der Crunchtime blocken. Passend, dass er im dritten Viertel ein Technisches Foul für Flopping kassierte. Beim Kampf um die Position unter dem Korb ließ er sich in Kung-Fu-Manier zu Boden fallen. Der 26-Jährige hatte zudem unheimliches Glück, dass seine zwei Vergebenen Freiwürfe Fener nicht den Sieg kosteten.
- Trinchieri änderte in Hälfte zwei die Ausrichtung seines Teams und ordnete vermehrtes Inside-Spiel an. Da die Türken beim Bamberger Pick-and-Roll auf Help-and-Rotate setzten, entstanden immer wieder Mismatches in der Defense. Das nutzte Brose in dieser Phase durch starkes Passing der Big Men aus und kam zu einfachen Punkten. Am Ende versuchten es die Bamberger allerdings wieder aus der Distanz - und scheiterten.
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