Starke Opposition bedroht Olympia in Annecy

SID
Vor der Vergabe wird nun auch die Kandidatur von Annecy durch eine starke Opposition bedroht
© Getty

Die Kandidatur der französischen Stadt Annecy als Austragungsort der olympischen Winterspiele 2018 stößt auf eine immer stärkere Opposition.

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Drei Monate vor der Vergabe der Olympischen Winterspiele 2018 am 6. Juli in Durban/Südafrika wird nun auch die Kandidatur von Münchens Rivalen Annecy durch eine starke Opposition bedroht. Vor dem Tagungshotel des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) verteilten Gegner am Mittwoch in London Handzettel und Aufkleber des Annecy Anti-Olympic Committee mit dem Motto: No Olympics in Annecy.

In der 60.000-Einwohner-Stadt, die laut der Initiative Anti-Olympia vor dem Bankrott stehen soll, wurden in einer täglich wachsenden Liste bisher 13.140 Unterschriften gegen die Spiele gesammelt. Angestrebt wird ein Referendum, ähnlich wie es am 8. Mai hinsichtlich der Münchner Bewerbung in Garmisch-Partenkirchen stattfinden soll.

Pyeongchang: 90 Prozent Zustimmung

Dort haben Olympia-Befürworter und Olympiagegner in der 26.000-Einwohner-Stadt mit jeweils über 1700 eingereichten Unterschriften die Voraussetzungen für einen Bürgerentscheid geschaffen. Beim leichten Wahl-Favoriten Pyeongchang/Südkorea gibt es offiziell über 90 Prozent Zustimmung für die Spiele 2018.

Die Olympiagegner in Annecy behaupten, nur 51 Prozent der Bevölkerung seien für Spiele, die vor allem der Bürgermeister gewollt habe. Dies sei die niedrigste Rate an Zustimmung, seit solche Zahlen bei Bewertungen veröffentlicht werden. "Die Bevölkerung wurde nie gefragt. Die Realität ist, dass viele Einwohner Olympia nicht wollen. Wir möchten nun gehört werden", sagt Khaled Dehgan, Präsident der Umweltschutz-Organisation NGO.

Kritik von französischen IOC-Mitgliedern

Nach dem Rücktritt von Edgar Grospiron im Dezember sei Charles Beigbeder Chef des Bewerbungskomitees geworden, der weder Hochsavoyen kenne noch Ahnung vom olympischen Sport habe. Frankreichs IOC-Mitglieder Jean-Claude Killy und Guy Drut hätten dies öffentlich scharf kritisiert.

Auch Sportministerin Chantal Jouanno wird zitiert: "Es scheint, dass niemand wirkliche Verantwortung trägt für diese Bewerbung. Diese Kampagne braucht viel mehr Energie."

Stadtratsmitglied Phillippe Metral Boffod kündigte an: "Tausende in Annecy haben genug von dieser Show und dem finanziellen Missmanagement der Bewerbung. Wir sind stärker denn je gegen dieses Projekt und haben eine Reihe von Aktionen geplant in den kommenden Wochen, um auch bei IOC-Mitgliedern gehört zu werden."

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