Der Vorwurf, dass das Damen-Nationalteam beim Fed-Cup-Turnier in Tallinn nicht gekämpft hätte, ist haltlos. Nach den glücklosen 1:2-Marathons gegen Polen und die Türkei, verbrachte die Mannschaft von Kapitän Jürgen Waber am Samstag erneut mehr als sieben Stunden im Tallink Tennis Center, um die Halle schließlich als Verlierer zu verlassen. Noch bitterer: Das ausgegebene Ziel "Klassenerhalt" wurde verpasst, nach dem 1:2 gegen Georgen im Relegationsspiel muss Österreich in die Gruppe II der Europa/Afrika-Zone absteigen.
Erst verlor die 21-jährige Julia Grabher (WTA-244) gegen die 29-jährige Sophia Shapatava (WTA-343) nach 1:54 Stunden mit 3:6, 6:4, 4:6. Hoffnung keimte auf, nachdem die 21-jährige Barbara Haas (WTA-177) mit dem 7:6 (5), 2:6, 6:3 gegen die 26-jährige Ekaterine Gorgodze (WTA-326) nach 2:27 Stunden zum 1:1 ausgeglichen hatte. Im entscheidenden Doppel gelang Oksana Kalashnikova/Shapatava gegen Grabher/Haas die Revanche für die Niederlage aus dem Vorjahr, die Georgierinnen siegten nach 1:59 Stunden mit 6:4, 3:6, 6:2.
Keine Pause für Haas
"In so einem Abstiegs-Playoff zu spielen, bedeutet eine spezielle Drucksituation, mit der wir nicht ganz zurecht gekommen sind", sagte Jürgen Waber. "Wir haben auf die beiden Einzel gebaut, leider ging eines verloren. Im Doppel war Georgien aufgrund einer Spezialistin, die ausgerastet war, ein bisschen besser. Diese Möglichkeit haben wir nicht, Barbara musste gleich nach ihrem anstrengenden Single wieder auf den Platz."
Vor drei Jahren war das Team in Budapest ebenfalls in Gruppe II abgestiegen, im Jahr darauf gelang in Kairo der sofortige Wiederaufstieg, 2017 wurde in Tallinn der beachtliche fünfte Platz erreicht. "Voriges Jahr sind wir glücklich Fünfter geworden, heuer sind wir unglücklich abgestiegen. Auch, weil Barbara gegen Polen wegen der Erkrankung gefehlt hat und schlussendlich nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte war."
Was Mut macht: Barbara Haas und Julia Grabher sind 21 Jahre jung.