Illustre Namen wie Roger Federer, Stan Wawrinka und Andy Murray konnte Federico Delbonis in seiner Laufbahn bereits in die Schranken weisen. Nur allzu gern hätte der Argentinier auch Dominic Thiem zu dieser Liste hinzugefügt, doch der hatte andere Pläne:
Mit 4:6, 6:3 und 7:5 konnte Österreichs Nummer eins seine Auftakhürde überspringen. Um an die hoch hängenden Trauben des Vorjahres heranzukommen, muss sich Thiem allerdings noch gewaltig strecken. 600 Weltranglistenpunkte stehen in der spanischen Kapitale zur Disposition - kein Pappenstiel für den Finalisten von 2017.
Thiem in Satz eins nicht bei 100 Prozent
Warum dem so ist, wurde im ersten Satz besonders deutlich: Sicherheit war ein Fremdwort für Thiem. Das Winkelspiel funktionierte nicht, Delbonis konnte zu häufig Druck mit seiner großen Vorhandschleife erzeugen. 17 Fehler von Thiem waren letztlich zu viel. Zudem machte er nur zwei Punkte über den zweiten Aufschlag - indiskutabel!
Mit dem Break zum 5:4 stellte Delbonis die Weichen auf Satzgewinn, während Thiem zwei Gelegenheiten als Rückschläger ungenutzt ließ.
Doch es wurde besser: Nachdem Thiem im zweiten Satz das Break zum 3:1 gelang, hellten sich die Mienen von Tour-Coach Galo Blanco und Physio Alex Stober auf. Der Weltranglistensiebte ließ nun Vorhand und Delbonis laufen, was den Satzausgleich nach rund 90 Minuten zur Folge hatte.
Thiem wendet erneute Enttäuschung ab
Zuletzt musste Thiem in Barcelona eine überraschende Niederlage gegen den griechischen Durchstarter Stefanos Tsitsipas hinnehmen. In Monte Carlo hatte ihm Rafael Nadal eine bittere Lehrstunde erteilt. Ein weiterer Nackenschlag konnte in Madrid nur mit viel Mühe verhindert werden.
Nach ausgeglichenem Verlauf setzte Thiem mit dem Break zum 4:3 den ersten Nadelstich im Finaldurchgang. Beim Ausservieren zeigte er indes gravierende Schwächen, durch einen Doppelfehler war Delbonis zurück im Match. Doch Thiem nahm dem Südamerikaner erneut den Aufschlag ab - und verwandelte anschließend seinen zweiten Matchball zum Einzug in die nächste Runde.
Im Achtelfinale wartet Borna Coric. Der aufstrebende Kroate gewährte Jan-Lennard Struff in der Runde der letzte 32 lediglich zwei Spiele. Coric gegen Thiem? Da war doch was? Im Vorjahr setzte sich der 24-jährige Lichtenwörther an selber Stelle im Viertelfinale problemlos in zwei Sätzen durch. Wenige Wochen zuvor hatte Coric auf dem Hartplatz von Miami im internen Vergleich vorgelegt.
Weitere Infos und Hintergrundinformationen zu Dominic Thiem gibt's in unserem Live-Blog aus Madrid!