Katharina Gallhuber jubelt über Bronze: "Ich glaube, Göstling steht am Kopf"

Von APA
Katharina Gallhuber durfte überraschend jubeln
© GEPA

Katharina Gallhuber hat am Freitag mit Slalom-Bronze sensationell die bereits achte Medaille für Österreich bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang geholt. Die 20-jährige Niederösterreicherin, deren bisher bestes Weltcup-Resultat ein sechster Platz ist, musste sich in Yongpyong nur der Schwedin Frida Hansdotter sowie der Schweizerin Wendy Holdener geschlagen geben.

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Lediglich fünf Hundertstel entschieden über Gold und Silber. Gallhuber hatte 0,32 Sekunden Rückstand auf Hansdotter und verwies Top-Favoritin Mikaela Shiffrin um acht Hundertstel auf Platz vier. Ebenso bitter enttäuscht wie die US-Amerikanerin, die noch am Vortag den Riesentorlauf gewonnen hatte, war Bernadette Schild, die kommentarlos auf schnellstem Wege den Zielraum in Yongpyong verließ.

Gallhuber: "Ich kann es nicht glauben"

Die 28-jährige Salzburgerin, die nach dem ersten Lauf unmittelbar vor Gallhuber Achte gewesen war, hatte bis zur dritten Zwischenzeit im zweiten Durchgang geführt, beging dann aber einen schweren Fehler, der sie Gold kostete. Schild wurde schließlich unmittelbar vor ihrer ÖSV-Teamkollegin Katharina Liensberger Siebente. Die vierte österreichische Ski-Dame, Stephanie Brunner, war bereits im ersten Lauf ausgeschieden.

Gallhuber konnte ihr Glück kaum fassen. "Ich war richtig cool am Start. Aber dass das zur Bronze-Medaille reicht, ich kann es nicht glauben. Ich habe mir gedacht, ja, das war ein guter Lauf. Aber dass es so weit nach vor reicht und auch für die Mika, ein Wahnsinn", betonte die Göstlingerin, die im zweiten Lauf überlegene Bestzeit erzielte. 0,71 Sekunden betrug ihr Vorsprung im Finale auf Hansdotter, die wie schon im ersten Durchgang zweitbeste Laufzeit schaffte.

"Göstling steht am Kopf"

"Für mich war es schon immer das Ziel, dass ich da dabei bin. Es war schon die Nominierung ein Traum, und jetzt die Medaille. Herunten habe ich, glaube ich, sogar einen Rückenwind gehabt. Und den habe ich genutzt", erklärte Gallhuber. "Ich bin da hergefahren und wollte nur ein normales Rennen fahren. Ich glaube, Göstling steht am Kopf. Die werden es genauso wenig glauben wie ich. Ich fühle mich wie im Traum."

Bestens gelaunt war auch Hansdotter, die nach Pernilla Wiberg (Gold 1992 im Riesentorlauf und 1994 in der Kombination) und Anja Pärson (Gold 2006 im Slalom) zur dritten alpinen Ski-Olympiasiegerin aus Schweden avancierte. "Das ist toll, ein unglaubliches Gefühl", freute sich die 32-Jährige über ihre erste Goldmedaille. Nach Platz sechs im Riesentorlauf war sie "mit einem Lächeln am Start gestanden", erzählte Hansdotter. "Ich wollte dieses Rennen genießen und habe versucht, so gut wie möglich zu fahren. Das ist mir gelungen."

Halbzeit-Leaderin Holdener wusste, wo sie Gold liegen gelassen hatte. "Der obere Teil war nicht gut, das habe ich gespürt. Da könnte man bei jedem Tor suchen und diese fünf Hundertstel finden", meinte die 24-Jährige. "Ich war nicht mehr so locker im zweiten Lauf und nicht mehr so geschmeidig."

Shiffrin klagte dagegen über Müdigkeit. "Ich bin natürlich enttäuscht. Ich hatte eine unglaubliche Slalom-Saison bis hierher gehabt. Heute habe ich mich nicht wie ich selbst gefühlt", sagte die dreifache Weltmeisterin, die auf den Super-G am Samstag verzichtet, um sich auf die Kombination zu konzentrieren.

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