"Ich bin optimistisch und gebe nach wie vor alles. Natürlich sind jetzt schon noch ein paar Fragezeichen da, wie es mir bis dahin ergehen wird", schrieb der Tiroler am Montag auf seinem Blog. Der frühere Seriensieger hat in Lahti und möglicherweise eine Woche später in Willingen nur wenige Chancen, sich doch noch für das sechs- oder siebenköpfige WM-Team von Cheftrainer Andreas Felder zu empfehlen.
Schlierenzauer: Auch bei keiner WM-Teilname kein Karriere-Ende
Der sechsmalige Weltmeister will aber auch im Fall des Scheiterns nicht aufgeben. "Mein Weg bleibt auf jeden Fall der gleiche, unabhängig vom Ausgang der nächsten Weltcups. Ich gehe ihn weiter mit allen Challenges, die kommen. Sollten die Ergebnisse weniger erfolgreich sein und ich nicht bei der WM dabei sein können, geht es nach der WM weiter", so der 29-Jährige.
Der seit mehr als vier Jahren sieglose Stubaitaler war bereits Anfang Dezember wegen schlechter Ergebnisse aus dem Weltcup ausgestiegen, um in Ruhe an seiner Technik zu arbeiten. Nach zwischenzeitlichen und nicht überragenden Einsätzen im Kontinentalcup ging es erneut in ein Trainingslager, und nun folgt quasi im letzten Moment vor den Titelkämpfen das Comeback. "Wir haben Richtung Heim-WM in Seefeld versucht, alles zu tun, was möglich ist. Es liegt eine sehr intensive Zeit hinter mir. Vielleicht sogar eine so intensive wie ich sie noch nie hatte." Er habe die Zeit "wirklich" genutzt, um hart zu trainieren und an sich zu arbeiten.
Gregor Schlierenzauer: "Unsere Sportart ist sehr sensibel"
Problemlos sei das freilich nicht abgelaufen. "Immer wieder bekam ich guten Input, und es waren auch einige sehr effektive Sprünge dabei. So richtig wohlfühlen und 100 Prozent 'mein Gefühl' haben, das ist leider noch nicht immer der Fall. Deshalb bin ich sehr gespannt, wie es im ersten Weltcup nach zehn Wochen gehen wird und wo ich genau stehe", so Schlierenzauer vor seiner Abreise nach Finnland am Donnerstag. Er sei jedenfalls topmotiviert und froh, wieder im Weltcup, wo sein Platz ist, dabei zu sein.
Dass es WM-Titelverteidiger Stefan Kraft nach durchwachsenem Saisonauftakt rechtzeitig doch wieder zum Siegspringer gebracht habt, sei auch für ihn ermutigend. "Er bringt aktuell sehr gut rüber, worum es bei uns geht: Unsere Sportart ist sehr sensibel. Es gilt für jeden individuell die jeweiligen Feinheiten zu finden und diese möglichst exakt umzusetzen. Diese zum Teil minimalen Gefühlsanpassungen muss jeder Athlet für sich finden. Ich habe auch in alle Richtungen versucht, diese für mich zu finden. Das ist und bleibt meine aktuelle Challenge."