"Wenn mir jemand gesagt hätte, dass ich mit der Nummer eins da vorne mitfahren kann, hätte ich das nicht geglaubt", zeigte sich Ferstl selbst gegenüber dem ORF überrascht. "Es ist so schwer einzuschätzen. Wir fahren da mit 100 km/h runter und man hat keinen Anhaltspunkt, das ist extrem schwer im Super-G", gab der 30-Jährige zu, dass er mit Startnummer eins und der Rolle als Testpilot eigentlich alles andere als zufrieden war.
Auch was er von seiner Fahrt halten sollte, wusste er nach dem Abschwingen im Ziel nicht. "Ich habe auch Fehler gehabt, gekämpft und gerauft", so Ferstl. Als sich schon abzeichnete, dass niemand mehr an seine Bestzeit herankommen würde, war der Deutsche aber "superhappy, egal wie es jetzt noch ausgeht".
Ferstl tritt mit seinem Sieg in die Fußstapfen seines Vaters, der 1978 und 1979 zweimal die Abfahrt am Hahnenkamm gewinnen konnte. "Für mich ist es eh das Wohnzimmer. Ich fahre hierher eineinhalb Stunden und bin oft mit dem Papa hier", meinte Ferstl über seine Vorliebe für Kitzbühel.
ÖSV-Läufer beim Super G in Kitzbühel geschlagen
Ferstl am nächsten kam der französische Routinier Johann Clarey, dem nur 8 Hundertstelsekunden auf den Sieger fehlten. Weitere 2 Hundertstel dahinter sicherte sich Abfahrtstriumphator Dominik Paris den letzten Platz auf dem Podest.
Vincent Kriechmayr (+0,15) und Matthias Mayer (+0,18) hielten als 4. und 5. die österreichischen Fahnen hoch. In einem enorm engen Rennen lagen die Top-10 innerhalb von nur 46 Hundertstelsekunden. Hannes Reichelt verpasste diese als 12. (+0,59) knapp.