Michaela Kirchgassers WM-Medaillenspiegel liest sich herausragend: drei Goldene, zwei Silberne und eben so viele Bronzene hängen im Schrank der 31-Jährigen, die mit dem Slalom von St. Moritz ihre WM-Karriere an den Nagel hängt. Sie ließe sich nicht umstimmen und wolle den letzten Lauf genießen, meinte die dreifache Weltcup-Siegerin, die sich mit der Bronzemedaille in der Kombination noch einmal selbst zu großer Genugtuung verhalf.
Nach dem zweiten Lauf kamen ihr im Ziel, beim Interview mit dem ORF aber dann doch die Tränen: "Es ist einfach so schön, wenn man das, was man am liebsten tut, so lange machen kann." Der sechste Platz schien am Schluss auf, ihre Nervosität konnte Kirchgasser kaum verbergen: "Ich war so nervös, weil ich wusste, dass es das letzte Mal sein wird. Das Karriere-Ende ist nicht mehr allzu weit weg. Da übermannen einen dann auch schon mal die Gefühle." Verständlich. Und dennoch schön, dass Kirchgasser noch mal als beste österreichische Läuferin ihre WM-Karriere beenden kann. Ob sie die kommende Olympia-Saison bestreiten wird, ist fraglich.
Knie diktiert weitere Karriere-Entscheidung
Dazu meinte sie: "Ich weiß es selbst nicht", beteuerte Kirchgasser. "Ich muss die Entwicklung und die Operation (am Knie, Anm.) abwarten. Ich will weiterfahren, es wird aber schwierig."
Zur alten und neuen Slalom-Weltmeisterin Mikaela Shiffrin fielen auch Kirchgasser nur Superlativen ein. "Unglaublich. Sie hat gezeigt, warum sie die letzen vier Jahre so dominant und gut ist und in ein Lehrbuch gehört", verneigte sie sich vor der jungen Amerikanerin. "Es war ein Lauf par excellence. Sie hat jeden Schwung getroffen, ist eine komplette Skifahrerin und speziell mit den Slalom-Ski weiß sie genau, was sie tun muss."
Der WM-Slalom in der LIVE-Nachlese