Dakar-Sieger Walkner investiert Preisgeld in seine Garage

Von APA
Matthias Walkner
© GEPA

Zwei Tage, nachdem er als erster österreichischer Motorrad-Dakar-Sieger Motorsport-Geschichte geschrieben hatte, ist Matthias Walkner am Montag in seiner Heimat empfangen worden. Zwar kam der 31-jährige Rallyefahrer verspätet, vom Flug übermüdet und ohne Gepäck sowie "Beduinen-Trophäe", aber dafür "überglücklich" in Salzburg an. Mit der Siegesprämie will Walkner seine Garage ausbauen.

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Mit dieser Verwendung der 50.000 Euro, die es bei der Dakar für den Sieger der Motorrad-Kategorie gibt, sorgte der KTM-Werksfahrer für den größten Lacher beim Empfang im "Bulls Corner" des Fußballstadions von Fußballmeister RB Salzburg. Mit angereist im Mannschaftsbus waren Walkners Freunde aus Kuchl, die ihn in Deutschland abgeholt hatten.

Hiasi, unser Dakar-Held

Auch Motocross-Legende Heinz Kinigadner, selbst mehrmals an der Dakar gescheitert, gehörte zum Empfangskomitee. Als einer der ersten Gratulanten habe sich auch Fußballstar David Alaba eingestellt, erzählte Walkner.

Der frühere Motocross-Champion verließ den Bus mit einem gewaltigen Luftsprung und einem Riesenjauchzer sowie in einem in Windeseile produzierten, orangenen T-Shirt mit der englischen Aufschrift: "Hiasi, unser Dakar-Held 2018". "Ich freue mich riesig über diese Anteilnahme", sagte Walkner beim Empfang.

Wiedersehen mit der Unfallstelle

Trotz der langen Heimreise aus Argentinien wurde auch der Montag für Walkner zu einem Marathon, weil am Abend eine Willkommens-Party sowie ein Auftritt bei Servus TV auf dem Programm stand. Wenn alles klappt, will Walkner am Dienstag seinem engen Freund Marcel Hirscher beim Slalom in Schladming die Daumen drücken. Am Donnerstag kommt der Salzburger zu einer Pressekonferenz nach Wien.

"Ich freue mich unendlich. Die Dakar zu gewinnen war immer mein Ziel, und so einen großen Beduinen daheim zu haben, immer mein Traum", sagte der Vorjahres-Zweite, der sich 2016 bei der Dakar einen Oberschenkelbruch zugezogen hatte. Der Versuchung, an der Unfallstelle kurz stehen zu bleiben, habe er Gottseidank widerstanden, erzählte Walkner. "Das hat mich auch wachgerüttelt."

Die schwerste Dakar

Nach der Verletzung sowie Platz zwei im Vorjahr habe er nicht gedacht, noch jemals insgesamt so viel Glück zu haben. "Insgeheim habe ich mich zwar zu den sieben, acht Piloten gezählt, die gewinnen können. Aber über 9.000 Kilometer gibt es so viele Faktoren, die man nicht beeinflussen kann."

2018 war Walkner verkühlt angereist, kämpfte tagelang im tiefen Sand mit Muskelkater. "Da habe ich gedacht, das werden jetzt richtig zähe Wochen. Denn es war nicht nur definitiv die schwerste Dakar, seit sie in Südamerika ist. Auch das Fahrer-Niveau war extrem hoch. In den ersten sieben Tagen waren acht Fahrer auf zehn Minuten beisammen."

Allen Widrigkeiten getrotzt

Aber Walkner blieb ruhig und erwartete den "Schlüsseltag". Die 10. Etappe brachte tatsächlich die Wende zugunsten des Österreichers. In einem Flußbett fuhren die meisten nach links, Walkner entschied sich für rechts und hatte das Glück des Tüchtigen.

Die 30 Minuten Vorsprung verwaltet er auf seiner neuen KTM450 Rally bis zum Zielort Cordoba erfolgreich. Und mit Glück. Er habe Begegnungen mit Tieren gehabt, ein "Ausritt ins Gemüse" blieb an Tag 13 folgenlos. "Da habe ich schon extrem mit Müdigkeit gekämpft und dem Motorsport-Gott gedankt, dass der Kühler kein Loch hat."

Weniger Fehler als früher

Er habe sich nicht erträumt, dass das so aufgehen könne. "Ich habe am Ende nur noch gehofft, dass ich das heimbringe", gestand Walkner, der sich vor allem beim Navigieren verbessert hat. "Früher habe ich drei Fehler an einem Tag gemacht. Diesmal nur drei bei der ganzen Rallye."

KTM-Berater Kinigadner lobte deshalb: "Matthias hat auf der ganze Strecke keinen Schnitzer gemacht, der mehr als fünf Minuten gekostet hat. Das war der Schlüssel zum Erfolg."

Fehlende Erinnerungen an Siegesfeier

Laut Kinigadner hätte Walkner schon im Vorjahr gewinnen können. "Da hat er mit dem Navigieren aber Pech gehabt und an einem Tag alles vertan. Das jetzt ist ausgleichende Gerechtigkeit", war der Tiroler "unheimlich stolz" darüber, dass ein Österreicher die österreichische Marke KTM zum 17. Dakar-Sieg in Folge geführt hat.

An die Siegesfeier in Argentinien könne er sich aber nicht mehr so ganz genau erinnern", berichtete Österreichs neuer "Held von Cordoba" schmunzelnd. Die Siegestrophy sei letztlich bei den Mechanikern gelandet, so Walkner. "Ich habe sie dann eh die nächsten 50 Jahre."

Mindestens noch zwei Mal die Dakar

Walkner hat bis 2020 einen Vertrag bei KTM, wird also zumindest zwei weitere Dakar-Rallyes bestreiten. Irgendwann bei den Autos zu starten, habe noch Zeit, so Walkner.

Eine über zwei Wochen gehende Dakar-Rallye zu gewinnen, sei wie der Sieg im Gesamt-Weltcup, kam der Salzburger am Ende auf Skistar Marcel Hirscher zurück. "Über so lange Zeit gibt es keinen Zufallssieg eines Außenseiters."

Walkner hat starke Verbindungen zum Skisport. Seine Schwester Eva ist zweifache Freeride-Weltmeisterin, ihre Tour beginnt diese Woche in Japan. "Natürlich drücke ich jetzt ihr die Daumen. Ich hoffe, ihr gelingt dasselbe wie mir." Und am Dienstag würde Walkner gerne Hirscher anfeuern. "Wenn ich Ausgang kriege, fahre ich nach Schladming", versprach er.

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