"Es gibt Beispiele, bei denen Schiedsrichter nicht die optimale Entscheidung getroffen haben, weil sie es sich lieber angenehm machen wollten. Sie wollten keine Entscheidung treffen, die nicht bei allen gut ankommt, weil sie vielleicht gegen einen Verein geht. Da wurde auf elegante Weise ein Strafstoß oder eine Rote Karte nicht gegeben und somit eine etwas schlechtere Bewertung in Kauf genommen, anstatt eine Entscheidung zu fällen, die dem Regelwerk und unseren Weisungen entspricht." So der genaue Wortlaut des Bosses gegenüber den Schiedsrichtern.
Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. In Vertretung der Interessensgemeinschaft Referee kontert Ex-FIFA-Schiri Bernhard Brugger den Vorwurf hart. In einer Aussendung schreibt er: "Ein Schiedsrichterchef, der derartige Äußerungen öffentlich trifft, ist für die Verwaltung von Schiedsrichterangelegenheiten ungeeignet und rücktrittsreif."
Nun hat sich Sedlacek öffentlich für die Kritik entschuldigt. "Sollte die Wiedergabe einiger meiner Aussagen bzw. deren Interpretation in den Medien zu Irritation geführt haben, möchte ich mein Bedauern zum Ausdruck bringen. Die Objektivität aller Schiedsrichter und Schiedsrichterassistenten im Elitebereich steht für mich völlig außer Zweifel. Das habe ich ihnen auch bereits persönlich mitgeteilt."
Dennoch soll sich die Anzahl der Fehlpfiffe klein halten: "Es ist eine kritische interne Aufarbeitung einiger getroffener Entscheidungen nötig, um in Zukunft Topleistungen aller Referees zu gewährleisten."