Als die Oma am Telefon war, wusste Matthias Maak, dass es ernst ist. "Ich habe sie gefragt, ob sie das Spiel im Fernsehen gesehen hat. Sie hat gesagt: Ja, ich habe immer nach dem mit der Glatze gesucht!" Das, sagt der Abwehrchef von Wacker Innsbruck, war "a Schlog ins G'nack". Es mussten wieder Haare her.
Matthias Maaks neue Haarpracht ist das Resultat einer ungewöhnlichen PR-Aktion: Der Rechtevermarkter Infront verkaufte Maaks Brust getrennt von der restlichen Trikotwerbung. Auf zehn Trikots steht nun "TIWAG", das Kürzel der Tiroler Wasserkraft AG. Maak hingegen trägt den Schriftzug des Haartransplanteurs, und er selbst ist ein Werbeträger mit nachwachsender Ressource.
Insgesamt neun Stunden lang hat der 26-Jährige sich zunächst Tausende Haarfollikel am Hinterkopf einzeln mit der Pinzette entnehmen lassen. Dann drehte er sich auf den Bauch, und eine Nadel stach 3200 Löchlein in seinen Vorderkopf, in die schließlich einzeln die "geernteten" und unter dem Mikroskop geprüften Follikel eingesetzt wurden.
Jürgen Klopp, Wayne Rooney, Matthias Maak
Andere prominente Beispiele aus der Fußballwelt sind Jürgen Klopp und Wayne Rooney, die sich ebenfalls Haare verpflanzen ließen. "Ich hab's gemacht! haarestattglatze.com", steht jetzt auf dem Trikot von Maak.
Da die Behandlung erst nach gut einem Jahr richtig Wirkung zeigen soll, können nun die Zuschauer - und die Oma - Woche für Woche den Fortschritt beobachten. Aus den Geheimratsecken sollen langsam wieder dichtere Haarbüschel werden, aus denen sich eine Frisur formen lässt.
Matthias Maak: "Der Schmäh ist schon gelaufen"
"Am Anfang haben es alle nicht ernst genommen", berichtet Maak. "Der Schmäh ist schon gelaufen, aber der hat auch schon einen Bart." Inzwischen drücken alle die Daumen, "sie wissen jetzt, wie gerne ich das hätte: Haare."
"Im Spitzensport entscheiden die Details, ob du gewinnst oder verlierst", sagt er in einer Werbung, durchaus wissend, dass sich Fußball mit Haaren exakt wie Fußball ohne Haare spielt: "Ich erwarte mir mehr Selbstvertrauen. Auf dem Platz ändert sich nichts", räumt er ein.
Durch geschicktes Timing wurden auch die Kurzzeitfolgen begrenzt: Maaks vierwöchiges Kopfballverbot lag in der Winterpause. Für Wacker Innsbruck ist die Tabellensituation eigentlich schon haarig genug.