Seit der ehemalige Mittelfeldmotor das Trainerzepter an der Mur schwingt, präsentieren sich die Grazer ergebnistechnisch wie verwandelt. Vergessen sind die langen, sieglosen Wochen - unter Mählich gab es in vier Spielen drei Siege und ein Remis.
Er scheint an den richtigen Rädchen gedreht zu haben, auch wenn er selbst nicht schildern kann, warum bei Sturm plötzlich läuft, was unter Heiko Vogel nicht funktionieren wollte.
"Ich habe mir ganz einfach zuerst einmal die Spiele der Mannschaft angesehen und mir meine eigenen Gedanken dazu gemacht und dann eine eigene Idee entwickelt, wie es vielleicht funktionieren könnte. Diese Idee versuche ich nun umzusetzen", sagt Mählich im Gespräch mit SturmNetz. "Was ich jetzt aber im Detail anders mache als mein Vorgänger weiß ich nicht. Ich weiß ja nicht, wie es vorher gemacht wurde und ich bin auch keiner, der nachfragt, wie es vor meiner Zeit war. Ich mache es nämlich ganz einfach auf meine Art."
Sturm-Bollwerk Momentaufnahme oder mehr?
Was allerdings auffällt: In den letzten vier Spielen der Herbstsaison präsentierten sich die Schwarz-Weißen nicht nur effizienter in puncto Torausbeute, sie stabilisierten sich vor allem defensiv. Mit vier Partien ohne Gegentor war vor Mählich noch kein Sturm-Trainer in seine Ära gestartet.
Dass er grundsätzlich eine defensive Spielidee verfolge, möchte der 47-Jährige aber ebenso wenig bestätigen, wie den möglichen Wechsel zu einer offensiveren Ausrichtung, sobald man sich in etwas sichereren sportlichen Gefilden aufhalten sollte.
"Es gibt auf der Welt ganz, ganz wenige Mannschaften die eine richtige Idee haben und diese auch über Jahre durchziehen. In Österreich sehe ich da nur Salzburg", schildert Mählich seine Eindrücke zur vielbemühten Spielidee und erläutert: "Warum können die das? Aufgrund der finanziellen Mittel. Die scouten nur genau jene Spieler, die sie für ihre ganz präzise Idee benötigen und haben dann auch das Geld, um diese Spieler zu holen. Und sie haben dann nicht nur 13-14 Spieler, sondern 25-30."
Überbewertet: Eine fixe Spielidee
Salzburg mache das großartig, hält Mählich fest, es sei aber eben nicht so simpel, sich für eine Spielidee zu entscheiden und einfach die dazu passenden Spieler zu holen. "Es scheitert einfach oft am Finanziellen. Selbst bei den Spitzenteams in Europa ist es so. Wie viele Mannschaften fallen euch auf die Schnelle ein, bei denen man über Jahre hinweg diese eine Idee sieht? Mir würde auf die Schnelle Manchester City einfallen. Eventuell Paris. Selbst bei Barcelona sieht man, dass die nicht mehr dieses Tiki-Taka spielen, das es noch vor ein paar Jahren gegeben hat - obwohl sie über unglaubliche finanzielle Mittel verfügen."
Für ihn sei es ein Muss für Trainer, auf die vielen Einflussfaktoren wie Transfers, Verletzungen oder Phasen des sportlichen Misserfolgs reagieren reagieren zu können und sich etwas Neues einfallen zu lassen. "Man kann nicht immer nur von dieser einen perfekten Spielidee träumen", glaubt Mählich.
"Ich bin halt keiner, der sagt, er will es immer so und so haben. Vor allem sitzt man dann ein halbes Jahr später hier und einem wird vorgeworfen, dass man anfangs gesagt hat, dass man anders spielen möchte. Ich will mich da einfach nicht so versteifen", übt sich Mählich diesbezüglich in Zurückhaltung.
Die 18. Runde der Bundesliga
Datum | Heim | Auswärts | Ergebnis |
Sa., 15.12., 17 Uhr | LASK | Mattersburg | 2:1 |
Sa., 15.12., 17 Uhr | FC Wacker | Wolfsberger AC | 0:0 |
Sa., 15.12., 17 Uhr | SK Sturm Graz | FC Admira | 3:0 |
So., 16.12., 14:30 Uhr | Red Bull Salzburg | SKN St. Pölten | 5:1 |
So., 16.12., 14:30 Uhr | SCR Altach | TSV Hartberg | 6:1 |
So., 16.12., 17 Uhr | FK Austria Wien | SK Rapid Wien | 6:1 |