Aufgestockte Erste Liga notfalls mit 15 statt 16 Teams

Von APA
Wacker Innsbruck SV Ried
© GEPA

Am Freitag startet die Erste Liga in ihre letzte Halbsaison. Im Sommer wird die Reform der zweiten Leistungsstufe im österreichischen Fußball umgesetzt, die neue 16er-Liga wird dann auch offiziell als "2. Liga" und mit einem eigenständigen Erscheinungsbild geführt. "Man soll den Rasen riechen", sagte Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer in der Hoffnung auf neue "Authentizität".

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Da die Bezeichnung "Erste Liga" für die zweite Kategorie immer wieder verwirrte, sorgt man mit der Umbenennung nun wieder für Klarheit. Die soll sich auch im neuen Logo und eindeutigen Zielvorgaben ausdrücken. Das Image des "kleinen Bruders" der Bundesliga ist passe. Die aufgestockte Liga, in der Proficlubs, maximal drei Amateurmannschaften von Profi-Vereinen und Amateurvereine spielen werden, soll als "Drehscheibe" zwischen Profifußball und Amateursport dienen.

Etwas Sorgen bereitet derzeit noch die Frage, ob sich genügend Teams aus den drei Regionalligen für den Aufstieg in die Liga begeistern können. Während das in Ost und Mitte kein Problem ist, gibt es im Westen fast nur Wackelkandidaten. Und da nur maximal drei Teams aus jeder Regionalliga nach oben dürfen, könnte es knapp werden. Bis zum 15. März müssen die Antragsunterlagen bei der Bundesliga eingereicht werden, erst dann weiß man mehr.

Liga mit 15 Teams denkbar

"Das Problem gäbe es nicht, wenn es nicht die regulatorische Einschränkung gäbe, dass nur je drei Teams aus jeder Regionalliga aufsteigen dürfen", meinte Ebenbauer. Denn insgesamt gäbe es mehr als genügend Interessenten. Sollte sich ein 16er-Feld jedenfalls nicht ausgehen, sei auch eine Liga mit 15 Teams denkbar. Ebenbauer: "Es ist wichtiger, Bestimmungen aufrechtzuerhalten, anstatt sie aufzumachen, damit es 16 Teams gibt."

Zuschauerzahlen wurden für die 2. Liga, die schon jetzt oft mit bescheidenem Besucherandrang zu kämpfen hat, bewusst nicht als Ziele definiert. Vielmehr steht die Entwicklung von Vereinen und von Spielern im Vordergrund. So soll der Anteil der U22-Spieler über 25 Prozent liegen, zwölf Spieler sollen jährlich den Sprung in die Bundesliga schaffen.

Dass man in einer solchen "Drehscheiben"-Liga auch infrastrukturelle Abstriche machen muss, ist klar. Das Rundherum werde "erdiger und bodenständiger", kündigte Ebenbauers Vorstandskollege Reinhard Herovits an. "Es wird Fußball pur. Wir brauchen dort keine UEFA-tauglichen Stadien, sondern moderne Sportplätze, die der Anziehungspunkt für die regionale Bevölkerung sind."

Keine Runden mehr unter der Woche

Gefördert wird die 16er-Liga mit 2,3 Millionen Euro. Die finanzielle Unterstützung erfolgt aus drei Töpfen: Jeder Club erhält einen Sockelbetrag in gleicher Höhe, der Einsatz junger österreichischer Spieler wird aus dem Österreicher-Topf honoriert, und Clubs, die eine Profi-Lizenz lösen, den Aufstieg aber nicht schaffen, erhalten einen Lizenzbonus von bis zu 250.000 Euro. Diesen Betrag bekommt auch der Bundesligaabsteiger als Ausgleichszahlung.

Runden unter der Woche gehören künftig der Vergangenheit an, gespielt wird nur noch am Freitag, Samstag oder Sonntag. Die Ansetzung hängt nicht zuletzt von den TV-Verträgen ab. Die Ausschreibung läuft, die Liga hofft auf zumindest eine Highlight-Sendung mit einer Torparade und wünscht sich dazu ein Live-Spiel pro Runde.

In die Bundesliga aufsteigen darf die beste oder zweitbeste aufstiegsberechtigte Mannschaft, Amateurteams ist der Sprung in die höchste Spielklasse verwehrt. Im Worst Case, wenn also drei Amateurmannschaft und die Salzburger Filiale Lieferung ganz vorne liegen und das davon abgesehen beste Team nicht aufsteigen will, könnte sogar der Tabellensechste in die ab kommender Saison mit zwölf Vereinen ausgetragene Bundesliga aufsteigen.

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