"Es ist ein absolutes Spitzenspiel", sagte Sturm-Trainer Franco Foda. Seine Mannschaft ist zu Hause sechs Ligaspiele ungeschlagen - und will das auch bleiben.
Für die als Tabellendritter vier Zähler zurückliegende Austria markiert der Auftritt in Graz den Start entscheidender Wochen. Bereits am Donnerstag steht das Europa-League-Heimspiel gegen HNK Rijeka an. Danach folgen in Liga und Cup zwei Derbys gegen Rapid. "Es warten viele Schlüsselspiele. Wir denken von Partie zu Partie", betonte Trainer Thorsten Fink.
Foda: "haben viel mehr Stabilität"
Die vergangene in Graz hatten die Wiener im Februar mit 4:0 für sich entschieden. "Ich glaube, dass die Mannschaft weiter ist als damals, dass wir viel mehr Stabilität haben", erklärte Foda. "Man sieht, dass die Mannschaft gereift ist, dass sie sich weiterentwickelt hat." Duelle mit der Austria hatten stets hohen Unterhaltungswert: In den jüngsten drei fielen jeweils zumindest vier Treffer.
"Es treffen zwei Mannschaft aufeinander, die bis jetzt sehr viele Tore erzielt haben - aber auch relativ viele erhalten. Ich gehe davon aus, dass einiges passieren wird am Wochenende", meinte Foda. Sein Team hatte sich nach nur zwei Punkten aus drei Spielen rechtzeitig vor der Länderspielpause mit einem 3:0-Sieg in St. Pölten zurückgemeldet. Der Vorsprung auf Titelverteidiger Salzburg beträgt vorerst einen Zähler.
Austria vor Jubiläum
"Ich habe absolutes Vertrauen in meine Spieler. Ich bin überzeugt, dass wir am Sonntag ein gutes Spiel machen werden", sagte Foda. 10.000 Tickets waren bis Freitagnachmittag verkauft. Die bisher letzte Liga-Heimniederlage hatten die Grazer im April gegen Mattersburg (0:2) kassiert. Gelingt der Austria der Coup in Graz, wäre es ihr 100. Meisterschaftssieg der Geschichte gegen Sturm - im 198. Duell.
Foda warnte vor der Variabilität des acht Ligaspiele ungeschlagenen Vizemeisters. "Sie können sich auch zurückziehen und im Konter gefährlich sein." Erhöhen die Wiener den Druck, müsse man mit Ballsicherheit dagegenhalten. Foda: "Aber ich glaube, das können wir. Das hat die Mannschaft schon gezeigt. Wir sind in der Lage, über 90 Minuten hohes Tempo zu gehen. Und wir sind auch in der Lage, zu Null zu spielen."
Sturm-Schlüsselspieler fraglich
Mittelfeldspieler Peter Zulj, bisher einer der absoluten Leistungsträger bei den Grazern, ist mit einer Fußverletzung noch leicht fraglich. Mit Ausnahme des blessierten Trios Lukas Spendlhofer, Thorsten Röcher und Marc-Andre Schmerböck kann Foda sonst aber aus dem Vollen schöpfen - ganz im Gegensatz zu seinem deutschen Landsmann Fink. Dieser muss mit Heiko Westermann, Ruan und Alexander Borkovic alleine drei verletzte Innenverteidiger vorgeben.
"Wir sind schon öfters gut mit schwierigen Phasen umgegangen", beruhigte Fink. Mittelfeldmann Tarkan Serbest dürfte erneut im Abwehrzentrum aushelfen. Das Tor hütet in Abwesenheit von Robert Almer und Osman Hadzikic weiter Patrick Pentz. Dazu kommen die Langzeit-Verletzten Alexander Grünwald und Lucas Venuto. Fink: "Die Mannschaft hat diese Ausfälle und Veränderungen aber bisher sehr gut angenommen und ist super damit umgegangen."
Das soll sie auch in Graz zeigen. Die Länderspielpause haben die Wiener mitunter zur Regeneration genutzt. "Wir wollen jetzt schnell wieder reinkommen", sagte Fink. Es warten wichtige Wochen. "Jetzt wollen wir unsere starke Serie weiter ausbauen", erklärte der Austria-Coach. "Es ist noch früh in der Saison, aber natürlich wäre es top, wenn wir den Abstand nicht größer werden lassen." Jenen zur Tabellenspitze nämlich.