Das ÖFB-Präsidium hatte am 15. September beschlossen, den mit Jahresende auslaufenden Vertrag von Koller nicht zu verlängern. Schon in den Tagen davor hatte es immer wieder öffentliche Stellungnahmen von Mitgliedern des Gremiums gegeben, die auf dieses Sitzungsergebnis hatten schließen lassen. "Es ist fragwürdig, was da passiert ist", sagte Janko und ergänzte: "Ich frage mich, ob wirklich immer der Sport und die Entwicklung der Mannschaft im Vordergrund stehen."
Nun würden wieder Kritiker "aus ihren Löchern kommen", die in den Jahren des Erfolgs geschwiegen hatten. "Das ist eine Entwicklung, die ich sehr schade finde. Koller hat unbestritten viel geleistet und ist einer der erfolgreichsten Teamchefs der Geschichte. Die Ära vor und nach ihm kann man nicht vergleichen, aber der Erfolg ist leider nicht linear", meinte Janko.
Koller muss gehen - Kritik von Janko
Kritik am zuletzt schlechten sportlichen Abschneiden unter Koller ließ Janko nur bedingt gelten. "Wir müssen uns davon verabschieden, dass Österreich nicht bei jedem Großereignis dabei sein kann, auch wenn das natürlich mittelfristig das Ziel sein muss."
Man hätte die Scheidung vom Schweizer "eleganter und besser lösen können", bemängelte der 34-Jährige, der dem Noch-Teamchef einiges zu verdanken hat. Als er in seiner Zeit bei Trabzonspor von 2012 bis 2014 zumeist auf der Tribüne saß und nicht mit den Profis trainieren durfte, setzte Koller dennoch auf den Stürmer - und der dankte es mit vielen wichtigen Toren. "Ich werde ihm für das, was er für mich riskiert hat, ewig dankbar sein", erklärte Janko.
Janko-Lob für Ruttensteiner
Auch auf ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner hält der mit 28 Treffern vierterfolgreichste Nationalteam-Torschütze der österreichischen Länderspiel-Geschichte große Stücke. Umso mehr ist er verwundert, dass nun auch dem Oberösterreicher die Verabschiedung droht. "Was hat Willi verbrochen? Er hat mitgeholfen, einen der erfolgreichsten österreichischen Teamchefs zu installieren."
Während der Abgang von Ruttensteiner noch nicht fix ist, wird Koller den ÖFB verlassen - offen ist nur noch, ob schon im Oktober oder erst nach einem Freundschaftsspiel wohl gegen Uruguay am 14. November in Wien. "Ich wünsche mir, dass seine Verabschiedung mit dem größtmöglichen Respekt stattfindet", meinte Janko.