Derweil geisterte sein Namen durch den hiesigen Blätterwald, Fans, die die Ablöse von Marcel Koller als ÖFB-Teamchef in den sozialen Netzwerken forderten, brachten des Öfteren Zoran Barisic als möglichen Nachfolger ins Spiel. Und das, obwohl Koller seit 40 Jahren den zweitbesten Punkteschnitt in der Geschichte aller Nationalteamtrainer vorweisen kann.
"Viel zu jung" für den ÖFB-Posten
Etwas, das auch Barisic auffiel, der in der Sky-Sendung Talk&Tore Kollers Arbeit lobte und zugleich dem Teamchef-Posten absagte: "Dafür fühle ich mich viel zu jung." Der 47-Jährige hat andere Pläne, aktuell ist er aber vereinslos.
Nach 148 Spielen als Cheftrainer bei Rapid Wien wurde Barisic unter großem Gedös und medialer Aufmerksamkeit im Juni 2016 beurlaubt. Warum eigentlich? "Natürlich stellt man sich diese Frage öfters. Immerhin sind wir drei Mal hintereinander Vizemeister geworden." Barisic' Herzensklub entschied sich für einen anderen Weg. Es schmerzte, wie der Fußballlehrer eingestand: "Man ist Onkel, Freund für die Fußballer, begleitet sie von ganz klein auf."
Barisic schließt Rapid-Rückkehr nicht aus
Doch der Verein hatte andere Pläne: "Ich habe das Vertrauen nicht mehr so gespürt. Ich will aber über niemanden negativ reden, das verbittet mir meine Erziehung." Barisic wollte den eingeschlagenen Weg weitergehen, der damalige Sportdirektor Andreas Müller augenscheinlich nicht, verpflichtete mit Mocinic und Traustason zwei Spieler aus dem Ausland. Etwas, das Barisic nicht vollends begeistert haben dürfte: "Ich wollte den gleichen Weg wie in der Vergangenheit weitergehen, mit jungen Spielern arbeiten, die einen hohen Wiederverkaufswert erzielen können."
Barisic tritt allerdings nicht nach, mimt den Gentleman: "Ich bin stolz, dass ich Rapid-Trainer war." Auch einer Rückkehr steht er nicht negativ gegenüber: "Grundsätzlich bin ich noch immer sehr eng mit diesem Klub verbunden und man soll nie nie sagen." Österreich-Trainer dürfte er jedoch in absehbarer Zukunft definitiv nicht werden.