Austrias neuer Super-Koreaner

Von Spox Österreich
Jinhyun Lee verzückt die Austria-Fans bei seinem Debüt
© GEPA

Ein Einstand nach Maß, genau für Debüts wie jenes von Jinhyun Lee bei der Wiener Austria wurde diese Formulierung erfunden. Nur rund zwei Wochen nach seiner Verpflichtung schoss sich der junge Südkoreaner beim Auswärtssieg der Veilchen gegen die Admira bereits in die Herzen der Fans. Das Talent aus Asien könnte für die Wiener und deren Sportdirektor Franz Wohlfahrt zum echten Coup avancieren.

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"Ein sehr gutes Debüt. Er ist extrem laufstark, man sieht auch wie er mit Tempo in den Strafraum reingeht. Für sein erstes Spiel, wo es doch noch Verständigungsschwierigkeiten gibt, hat er schon sein Potenzial angezeigt", zeigt sich etwa Sky-Experte Andreas Herzog nach Lees Premierenauftritt in der Südstadt begeistert. Die starke Vorstellung des Koreaners samt Krönung mit dem Treffer zum 3:1-Endstand machte Eindruck und nicht nur die Rapid-Legende fragte sich, wie es der Austria gelang, diesen vermeintlichen Rohdiamanten aufzustöbern.

Herzog lobt Wohlfahrt

"Für mich ein Wahnsinn wie man in Österreich auf einen jungen Südkoreaner kommt. Also ich weiß nicht ob der Franz Wohlfahrt dort öfters in den Urlaub fliegt, aber Hut ab", scherzt Herzog, "aber ich schätze einmal, dass es sicher ein guter Transfer sein wird."

Mit Urlaub hat Lees Transfer vom südkoreanischen Erstligisten Pohang Steelers an den Verteilerkreis allerdings nichts zu tun. Aufgefallen ist der Mittelfeldspieler Wohlfahrt im Rahmen eines Länderspiels des südkoreanischen U20-Nationalteams, für das er in diesem Sommer auch vier Partien bei der U20-Heim-WM absolvierte. "Anschließend hat unser Chefscout Gerhard Hitzel weitere Beobachtungen vorgenommen", erzählt Wohlfahrt.

Fink ließ Kontakte spielen

Thorsten Fink nutzte zudem seine guten Beziehungen nach Deutschland, um bei Uli Stieleke, von 2014 bis Sommer 2017 Teamchef von Südkoreas A-Nationalmannschaft, weitere Informationen über Lee einzuholen. Die gute Scoutingarbeit scheint sich jedenfalls gelohnt zu haben, denn Fink schenkte dem neuen Mann, der nur einen Tag vor seinem Debüt seinen 20. Geburtstag feiern durfte, sofort das Vertrauen und wurde nicht enttäuscht. "Er war überhaupt kein Fremdkörper, obwohl es sein erstes Match war. Nach anfänglicher Nervosität hat er gut reingefunden", zeigt sich der Austria-Trainer bei Sky zufrieden.

Seine erste Bewährungsprobe hat Jinhyun Lee abgelegt, jetzt heißt es für den Offensivspieler, die gezeigte Leistung zu bestätigen, dann könnte er der Austria noch viel Freude bereiten und vielleicht zu einem echten Schnäppchen werden. Neben der einjährigen Leihe sicherten sich die Veilchen nämlich auch eine Kaufoption, um Lee bis 2021 fix zu verpflichten.

An Vorbildern für eine große Karriere mangelt es dem jungen Mann mit Sicherheit nicht, steht er doch bei derselben Berateragentur unter Vertrag wie seine aus der deutschen Bundesliga bekannten Landsleute Ja-Cheol Koo oder Dong-Won Ji (beide FC Augsburg).

Für den Moment freut sich Lee aber erst einmal, den Sprung nach Europa geschafft zu haben. "Ich bin glücklich und stolz, dass es mit dem Wechsel zur Austria geklappt hat. Die Austria ist ein Top-Klub - nicht nur in Österreich, sondern auch in Europa", strahlte er schon bei seiner Vorstellung. Wenn Jinhyun Lee so weitermacht, ist er jedenfalls auf dem besten Wege, der neue Publikumsliebling der Austria zu werden.

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