Der SK Rapid konnte am Donnerstagabend den 2:1-Heimsieg gegen Dinamo Zagreb vom 21. Oktober nicht replizieren - im Gegenteil, das Blatt wendete sich. "Es wird wieder ein intensives Spiel werden - wir haben Zagreb überrascht und sie wollen jetzt sicher den Spieß umdrehen", vermutete Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer schon vor der Partie - und so sollte es auch kommen.
Zur Halbzeit führten die Gastgeber leistungsgerecht mit 2:1. Zunächst ging Rapid durch Christoph Knasmüllner - Robert Ljubicic spielte ideal in die Tiefe - in Führung, dann aber wurde Dinamo immer stärker und glich nur wenige Minuten später durch Bruno Petkovic aus. Der Stürmer von Dinamo lauerte rechts am Fünfmeterraum auf die Hereingabe von Mislav Orsic, der sich zunächst links am Strafraum bis an die Grundlinie durchtankte. Petkovic hatte dann am langen Pfosten keine große Mühe, den Ball per Kopf rechts im Eck zum 1:1 unterzubringen.
Im Anschluss hatten die Kroaten die Partie vollkommen im Griff und der zweite Treffer durch Komnen Andric fiel fast zwangsläufig. Erneut behaupteten sich die Kroaten über die linke Seite, wie schon beim Ausgleich. Bartol Franjic spielte den Ball dann flach an den langen Pfosten und dort schoss Andric zum 2:1 für die Gastgeber ein. Aufgrund der deutlich größeren Spielanteile aufseiten von Dinamo Zagreb ging die Halbzeitführung so auch in Ordnung.
In Halbzeit zwei baute Rapid zwar eine Scheindominanz auf, der Ausgleich konnte aber nicht erzwungen werden. Im Finish machten die Kroaten sogar durch Josip Sutalo den Deckel drauf. Nach einem Freistoß von rechts am Strafraum an den langen Pfosten kam der großgewachsene Dinamo-Spieler vollkommen frei zum Kopfball und setzte diesen zum 3:1 für die Gastgeber rechts ins Eck.
Kühbauer: West Ham? "Wieder die Zuschauer im Rücken"
"Es wäre sicher mehr drinnen gewesen", erklärte Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer nach Schlusspfiff bei ServusTV die dritte Niederlage der Gruppenphase. "Wir waren in Führung, und sind durch leichte Fehler in Rückstand geraten. Zagreb war mit keiner Chance plötzlich 2:1 in Führung. Das kann ich mir selbst nicht erklären. Man hatte nie das Gefühl, dass sie die Partie unter Kontrolle haben. Wir hätten zumindest einen Punkt schaffen können."
Das 1:3 war für Kühbauer der Todesstoß, aber "die jungen Burschen haben eine gute Leistung gezeigt. Aber damit kann man sich nichts kaufen". Um die Chance auf den Aufstieg zu wahren, müssen gegen West Ham Punkte her: "Dann haben wir wieder die Zuschauer im Rücken. Wir wissen, dass West Ham der klare Favorit ist. Aber bei uns sind schon andere Favoriten gestrauchelt."
Für Rapid geht es nun in der Liga am Sonntag auswärts gegen formstarke Wolfsberger weiter - in der Europa League warten zum Abschluss Duelle mit West Ham (H) und KRC Genk (A).
Die Tabelle in Gruppe H
# | Verein | Spiele | G | U | V | Tore | +/- | Pkt. |
1 | West Ham Utd. | 4 | 3 | 1 | 0 | 9:2 | 7 | 10 |
2 | Dinamo Zagreb | 4 | 2 | 0 | 2 | 7:5 | 2 | 6 |
3 | KRC Genk | 4 | 1 | 1 | 2 | 3:8 | -5 | 4 |
4 | Rapid Wien | 4 | 1 | 0 | 3 | 3:7 | -4 | 3 |