"Die Zeit bei Rapid war halt blöd, weil ich ein Jahr komplett abgesägt wurde", erinnert sich Königshofer gegenüber laola1 an seinen Abstieg bei den Hütteldorfern. Vom grün-weißen Stammkeeper, der in der Europa League auflief und Teil des ÖFB-Teams war, ging es in rasantem Tempo auf die Tribüne.
"Die ersten Monate waren schon brutal. Da war noch Peter Schöttel der Trainer. Das Signal war, dass es in den letzten Spielen eh um nichts mehr geht. Nach dem Urlaub sollte ich wieder Gas geben und alles würde wieder seinen gewohnten Lauf nehmen", so Königshofer über den Endspurt der Saison 2012/13. "Dann kommst du aber aus dem Urlaub zurück und bekommst gesagt, dass du nie wieder ein Spiel für Rapid machen wirst. Einfach so, ohne irgendeine Begründung."
3. Liga: Keine Dorfplätze wie in Österreich
Mit damals gerade 24 Jahren sei das keine einfache Zeit für ihn gewesen: "Irgendwann einmal ist das bei mir umgeschlagen in Ehrgeiz, ich wollte es ihnen im Training zeigen, aber das hat halt nichts bewirkt bei Rapid. Aber es war gut, dass ich Gas gegeben habe und so zumindest fit war, um die nächste Aufgabe angehen zu können. So konnte ich mir nichts vorwerfen."
Im Sommer 2014 trennten sich die Wege dann und Königshofer heuerte beim Halleschen FC an. Die 3. deutsche Liga sei zwar ein sportlicher Rückschritt gewesen, mit der Vorgeschichte bei Rapid war es für den Schlussmann aber schwierig, einen neuen Verein von sich zu überzeugen, "weil du die ganze Story einmal erklären musst".
Das Niveau und die Infrastruktur überraschten Königshofer allerdings. "Da spielst du auf keinem Dorfplatz wie teilweise in Österreich, da gibt es kein Stadion wie zum Beispiel in Hartberg. Alleine was Infrastruktur und Fan-Potenzial angeht, ist die 3. Liga der österreichischen voraus - wenn ich Rapid ausnehme", versichert Königshofer, dessen Gegner mittlerweile Kaiserslautern, Braunschweig, KSC oder Rostock heißen. "Es macht echt mehr Spaß in solchen Stadien zu spielen als auf Halb-Dorf-Plätzen."
Königshofer trauert Wechsel in höhere Liga nach
Eigentlich wollte Königshofer von Rapid aus einen Wechsel nach England in Angriff nehmen, absolvierte auch Probetrainings auf der Insel. "Das erste war bei West Ham. Da habe ich dann im Nachhinein erfahren, dass das nur ein Good-Will-Zuckerl von Rapid war, dass ich ins Trainingslager mitfahren durfte. Sie hatten aber gar nicht die Absicht, mich gehen zu lassen - was damals auch irgendwie verständlich war", verrät er. Bei Sheffield Wednesday sei es daran gescheitert, dass der Klub nur einen Spieler holen konnte und sich der Trainer dafür entschied, das Geld in einen Stürmer zu investieren.
Der Knackpunkt bei Rapid habe seine Karriere jedenfalls deutlich gebremst, glaubt Königshofer: "Bestimmt sogar! Nüchtern betrachtet: Wenn ich nicht ein Jahr auf der Tribüne sitze, finde ich sicher einen ganz anderen Verein - ohne den Hallerschen SC jetzt irgendwie zu schmälern, ich hatte dort eine super Zeit. Aber dann gehe ich sicher in höhere Ligen."