Die Hypothek, als teuerster Österreicher in die Geschichte der Fußballwelt eingegangen zu sein, ist bisweilen keine klitzekleine. Die 17 Millionen Euro, die Bayer Leverkusen im Sommer auf das Festgeldkonto von Dynamo Kiew überwies, entpuppten sich kurzerhand als offensichtliche Last auf den Schultern von Aleksandar Dragovic. Nach Anlaufproblemen und hartem Konkurrenzkampf hat sich der 25-jährige Nationalteamkicker aber gemausert und blickt nach der Trainingsvorbereitung frohen Mutes auf die bevorstehende Halbsaison.
Die auch für ihn um einiges angenehmer werden soll wie die vergangene. Denn Dragovic erläutert im Interview mit dem Kurier, dass er durchaus Anlaufschwierigkeiten verkraften musste: "Wir haben einiges gut zu machen. Von mir persönlich war es nicht das beste Jahr," übt sich der Ex-Austria-Kicker in Selbstkritik und fügt aber hinzu: "Gegen Ende des Jahres war es okay und ich war schon langsam wieder der alte Drago, der ich bei der EM ganz klar nicht war."
Dragovic winkt Stammplatz
Dragovic kann sich einen Seitenhieb auf die für Österreich so bittere, doch schon verarbeitete Europameisterschaft nicht verkneifen. Mit Hinblick auf den verpatzten Start der WM-Quali ist der bei Marcel Koller gesetzte Innenverteidiger aber dennoch nicht hoffnungslos: "Wenn jeder seine Leistung bringt, was zuletzt nicht der Fall war, und da nehme ich mich nicht aus, dann kommen wieder die Siege."
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Die Siege, die allerdings davor noch bei Leverkusen kommen sollen. Denn die Werkself verkaufte sich bislang unter ihren Erwartungen, steht mit dem drittwertvollsten Kader lediglich auf Rang Neun der Tabelle, sogar hinter den Aufsteigern aus Leipzig und Freiburg. Apropos Leipzig. Gegenüber der APA zeigte sich Dragovic von den Bullen beeindruckt: "Ich rede nicht gerne über andere Mannschaften, aber man muss ihnen ein Kompliment machen. Ob sie oben bleiben? Wieso nicht, sie haben einen guten Kader." Doch auch Dragovic und Kollegen agierten in der Vorbereitung solide, das deutsche Fachblatt Kicker bescheinigte gute Stimmung und lobte vor allem den Teamverteidiger, der in der Rückrunde neben Ömer Toprak in der Abwehrzentrale gesetzt sein dürfte: "Ich versuche es, dem Trainer so schwer wie möglich zu machen." Mit dem "alten Drago" hätte es Roger Schmidt aber nicht schwer.
Aleksandar Dragovic im Steckbrief