Underdog Bozen lässt Red Bull Salzburg im EBEL-Finale erneut verzweifeln

Von APA
Der HC Bozen ist wie schon 2014 der Sargnagel für Salzburgs Titelträume
© GEPA

Der Underdog aus Bozen hat dem finanzstärksten Klub der Erste Bank Eishockey-Liga zum zweiten Mal die Krönung vor Heimpublikum verdorben. Der als krasser Außenseiter ins Play-off gestartete HCB Südtirol zwang den Favoriten Red Bull Salzburg wie schon 2014 mit Effizienz und Kampfgeist in die Knie.

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Bozen-Vorstand Dieter Knoll sprach nach dem entscheidenden 3:2-Erfolg von einem wahr gewordenen Märchen, schließlich sei man als achte und letzte Mannschaft gerade noch ins Play-off gerutscht. "Wir haben die drei besten Mannschaften Österreichs rausgeworfen. Man sieht, dass Geld alleine lange nichts heißt", sagte Knoll und strich das eigene, bestens funktionierende Team-Gefüge hervor. "Die Mannschaft steht zusammen und kämpft zusammen, das ist der Grund für unseren Sieg - obwohl Klagenfurt, Wien und Salzburg individuell besser zusammengesetzt waren."

Frust bei Red Bull Salzburg

Kapitän Alexander Egger verabschiedete sich nach dem neuerlichen Finaltriumph über die favorisierten Salzburger überglücklich in die Sportpension. "Das ist ein spezieller Moment für mich, das war meine letzte Partie. Das ist natürlich sehr emotional für mich. Ich denke, es gibt keinen schöneren Abschluss für meine Karriere", sagte 38-jährige Leithammel der Südtiroler.

Bei Salzburg regierten hingegen Frust und die Erkenntnis, dass die mangelnde Chancenauswertung im Powerplay und die Kaltschnäuzigkeit der Gäste ausschlaggebend waren. "Das ist eine sehr bittere Niederlage, so grausam ist der Sport. Bozen hat verdient gewonnen. Das Powerplay war die gesamte Saison über unsere Stärke, aber wir haben in elf Überzahlspielen nicht getroffen", resümierte Salzburg-Coach Greg Poss.

Salzburger analysieren die Gründe für das Scheitern

Auch seine Spieler - von denen einige mit einem Frusterlebnis im Gepäck zum rot-weiß-roten WM-Team stoßen werden - wussten um die Gründe für das Scheitern. "Wir haben wieder einmal keine Tore im Powerplay geschossen. Ich glaube, das hat uns in der Serie das Genick gebrochen. Wir haben genug gute Möglichkeiten gehabt. Wir wollten mit dem Pokal nach Hause gehen, deshalb ist die Enttäuschung jetzt natürlich da, und das wird noch ein paar Tage dauern", meinte Dominique Heinrich. Raphael Herburger führte die schlaue Spielanlage der Gäste an. "Typisch Bozen, sie haben sehr klug gespielt, sie sind eine smarte Mannschaft."

Ryan Duncan zollte den Siegern Respekt, war sich aber auch der vielen vergebenen Chancen bewusst. "Bozen hat ein großes Spiel gemacht. Wir haben uns ein Loch gegraben aus dem wir nicht mehr herausgekommen sind. Wir sind zwar noch einmal zurückgekommen, aber sie sind verdient Meister", sagte Duncan. Mit dem Scheitern im Finale sei man den eigenen Ansprüchen trotz des schon mit dem Finaleinzug gesicherten österreichischen Titels nicht gerecht geworden. "Es ist schön österreichischer Meister zu sein, aber wir wollten natürlich auch die EBEL gewinnen. Wir haben das ganze Jahr dafür gearbeitet, es ist natürlich frustrierend. Es wird dauern, bis wir das verdaut haben."

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